Im Iran gehen die Kämpfe um Befreiung trotz zunehmender Repression weiter. Ein philosophischer Essay über Hoffnung, Zuversicht und revolutionäre Ereignisse.
Die Teilnahme der Frauen an den jüngsten Protesten hat auch erneut gezeigt, wie wichtig die Frage der Einheit einer Bewegung ist – einer Bewegung, die selbstverständlich nicht aus politischen Parteien besteht, sondern aus verschiedenen Strömungen der Arbeiter*innenbewegung, der Frauenbewegung, der Studierendenbewegung sowie all jener Gruppen, die für individuelle Rechte und Meinungsfreiheit kämpfen. Die Einheit besteht in der Überzeugung, dass die Unterdrückung der Frau die Unterdrückung der ganzen Gesellschaft bedeutet.
Für den kommenden Samstag, 15. Oktober haben die Kollektive Womxnlifefreedomvoice aus NRW und das Kreischfestival aus Essen aufgerufen, um 16 Uhr am Bochumer Hauptbahnhof internationale Solidarität für die iranische Bevölkerung zu zeigen. Von unserer Gastautorin Meike Vitzthum
Aus Solidarität mit iranischen Frauen schneiden sich Schauspielerinnen ihre Haare ab – ein Akt, der mehr bedeutet als ein Zusammenstehen.
Die Proteste im Iran weiten sich trotz schwerer Repressionen aus. Rund 200 Menschen sollen bereits gestorben sein, darunter auch Kinder und Jugendliche. Die Behörden hängten zuletzt auf einem zentralen Platz in Teheran ein großes Werbebanner auf, das unter dem Motto „Frauen meines Landes“ 50 Frauen mit Hidschab zeigte. Innerhalb von 24 Stunden wurde es nach wütender Kritik wieder entfernt.
Weltweit setzt sich die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock für eine feministische Außenpolitik ein. Doch ausgerechnet bei den Frauenprotesten im Iran kommt Kritik: Berlin habe zu leise und zu langsam reagiert.
Wenn es einen Zeitpunkt gäbe, an dem sich eine feministische Außenpolitik voll entfalten könnte, dann wäre das jetzt, heißt es aus der Opposition im deutschen Bundestag. Die Proteste im Iran seien der beste Anlass, den Begriff “mit Leben zu füllen”, so kürzlich der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Jürgen Hardt.
Der Iran erlebe womöglich gerade die Anfänge einer feministischen Revolution, sagt die Journalistin Natalie Amiri in «Gredig direkt». Es brauche jetzt gezielte Sanktionen und Einreiseverbote für die Machtelite, ist die iranisch-deutsche Doppelbürgerin überzeugt.
Am Freitag haben in Saarbrücken 150 bis 200 Menschen mit einer Menschenkette die derzeitige Protestbewegung im Iran unterstützt. Im Iran gibt es seit Wochen immer mehr Proteste gegen die Führung, nachdem eine junge Frau nach einer Verhaftung durch die Sittenpolizei gestorben war.